Das Projekt

Die Bürger/innen von BraunlageOber-Ramstadt und Hagen und auch Menschen, die hier arbeiten, Urlaub machen oder die Stadt kennen haben die einmalige Möglichkeit durch die Teilnahme an einer Bürgerumfrage, die online oder auf Papier- Fragebögen durchgeführt wird, an einem bundesweit relevanten Forschungsprojekt teilzunehmen. 

Braunlage und Ober-Ramstadt als Kleinstädte

Das Forschungsprojekts „Kleinstadt – Positivity: Neue Forschung zu Lebensqualität und Gemeinwohl“ wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert und ist von nationaler Bedeutung. Da die Forschung im Bereich der Kleinstadt noch lückenhaft ist, trägt das Projekt dazu bei, ein besseres Verständnis für die Besonderheiten und Bedürfnisse von Kleinstädten zu entwickeln. Es wird angestrebt, die Kleinstadt als gleichwertiges Lebensmodell zur in Politik und Wissenschaft dominanten Großstadt-Urbanität zu emanzipieren. 

Hagen als großstädtische Vergleichsreferenz

Die teilnehmende Großstadt Hagen ist die Vergleichsreferenz für das Modell, was im Rahmen des Forschungsprojektes Kleinstadt Positivity getestet wird.

Ausgangsprämisse für eine nachhaltige gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung: Die subjektive empfundene Lebensqualität jedes Menschen ist der wesentliche Faktor für die körperliche, psychische, und geistige Gesundheit und Lebenszufriedenheit.

In den 2112 deutschen Kleinstädten leben ca. 30% der Bevölkerung. Das sind 23,9 Mio. Personen. Praktisch genauso viele Menschen, leben in Großstädten (26,6 Mio.). Aber nicht nur die Politik, auch die Forschung konzentriert sich auf Lebensmodelle für die Großstadt. 

Im Bereich Kleinstadt-Forschung ist die Datenlage lückenhaft bis mangelhaft und auch die Anzahl der Forschungsarbeiten ist überschaubar.

Es braucht somit eine „Kleinstadt-Positivity“, die dazu führt, dass die Kleinstadt und deren Bewohner_innen ihrer Bedeutung entsprechend gesehen, berücksichtigt und gewürdigt werden. Das Leben in der Kleinstadt muss als ebenso bedeutsames und wertvolles Lebensmodell, wie das noch vorherrschende „Idealmodell“ der Großstadt emanzipiert werden. Weiterhin sind je nach Lebensabschnitt andere Faktoren relevant um sein Wohn- und Lebensumfeld als attraktiv zu bewerten. Sind der Trubel und die Hektik/Lebendigkeit der Großstadt für junge Singles möglicherweise attraktiv, so hat eine Familie mit Kindern oder ein Ehepaar im Ruhestand sicher ganz andere Prioritäten. Somit ist das Postulat, die Attraktivität einer Großstadt wäre grundsätzlich für jedermann gleich, schlichtweg falsch.

Die „einfache“ Adaption großstädtischer Modelle funktioniert nicht für Kleinstädte. Vielmehr braucht es eigenständige Ansätze.

Um dies anzustoßen, wurde das Projekt „Kleinstadt – Positivity: Neue Forschung zu Lebensqualität und Gemeinwohl“[1] von der Prof. Schramm-Klein GmbH in Zusammenarbeit mit dem Hochschulcampus Kleinstadtforschung der Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg initiiert. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

Wir entwickeln in unserem Forschungsprojekt ein neues Modell das valide Aussagen und Strategien für die Messung, das Verstehen und die Verbesserung der Lebensqualität und der Gemeinwohlorientierung (im Sinne der Leipzig-Charta 2020) in der Kleinstadt ermöglicht. Die praktische Anwendungsrelevanz für die regionale Politik und die kommunale Verwaltung ist das Hauptziel unserer Arbeit. 


[1] Titel des geförderten Projektes: „Was macht Kleinstädte für Bürger:innen attraktiv und inwieweit unterscheiden sich die Faktoren von Großstädten? Ein neuer Forschungsansatz zum Well-Being von Menschen in Kleinstädten“ Lebensqualität wird im wissenschaftlichen Kontext oft mit dem Konstrukt des Well-Beings gemessen. Aus praktischen Überlegungen haben wir für die öffentliche Kommunikation den Titel verändert.